Definition und Typen
Asthma bronchiale ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch variable und reversible Atemwegsobstruktion gekennzeichnet ist. Es gibt zwei Haupttypen:
Allergisches Asthma: Ausgelöst durch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze usw.
Nicht-allergisches Asthma: Ausgelöst durch unspezifische Reize wie kalte Luft, körperliche Anstrengung, Luftschadstoffe, Infektionen der Atemwege usw.
Pathophysiologie
Asthma bronchiale ist gekennzeichnet durch:
Bronchiale Hyperreagibilität: Übermäßige Reaktion der Atemwege auf verschiedene Reize.
Entzündung der Atemwege: Infiltration mit Eosinophilen, Mastzellen, T-Lymphozyten und anderen Entzündungszellen.
Verengung der Atemwege: Verursacht durch bronchiale Muskelkontraktion, Schleimhautödem und erhöhte Schleimproduktion.
Symptome
Die Hauptsymptome von Asthma bronchiale umfassen:
Atemnot (Dyspnoe): Insbesondere in der Nacht oder früh morgens.
Husten: Häufig trocken und reizend, kann aber auch produktiv sein.
Giemen: Pfeifende Atemgeräusche aufgrund der Verengung der Atemwege.
Brustengegefühl: Enge- oder Druckgefühl in der Brust.
Diagnostik
Die Diagnostik von Asthma bronchiale umfasst:
Anamnese: Erfassung der Symptome, Auslöser, Familienanamnese (z.B. Allergien, Asthma).
Körperliche Untersuchung: Inspektion, Perkussion, Auskultation der Lunge.
Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie): Messung der Atemvolumina und -flüsse zur Beurteilung der Atemwegsobstruktion.
Allergietest: Hautpricktest oder spezifisches IgE im Blut zur Identifikation von Allergenen.
Peak-Flow-Messung: Selbstkontrolle der Atemwegsfunktion durch den Patienten.
Therapieansätze
Die Therapie von Asthma bronchiale umfasst verschiedene Ansätze:
Medikamentöse Therapie:
Reliever (Bedarfsmedikation): Schnellwirksame Beta-2-Sympathomimetika (z.B. Salbutamol) zur akuten Symptomlinderung.
Controller (Dauermedikation): Inhalative Kortikosteroide (z.B. Fluticason) zur Langzeitkontrolle der Entzündung, langwirksame Beta-2-Sympathomimetika (LABA), Leukotrienrezeptor-Antagonisten, Theophyllin.
Nicht-medikamentöse Maßnahmen:
Allergenkarenz: Vermeidung von bekannten Auslösern wie Tierhaare, Pollen, Hausstaubmilben.
Patientenschulung: Informationen über die Krankheit, den Umgang mit Medikamenten und das Management von Asthmaanfällen.
Atemtechniken: Erlernen spezieller Atemübungen zur besseren Kontrolle der Atmung.
Raucherentwöhnung: Verzicht auf Tabakkonsum.
Weitere Maßnahmen:
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Überwachung des Krankheitsverlaufs und Anpassung der Therapie.
Notfallplan: Erstellung eines individuellen Notfallplans für Asthmaanfälle.
Akute Komplikationen
Status asthmaticus: Schwerer Asthmaanfall, der auf die übliche Therapie nicht anspricht und eine intensivmedizinische Behandlung erfordert.
Atemversagen: Kritische Verminderung der Lungenfunktion mit Hypoxie und Hyperkapnie.
Prävention und Langzeitmanagement
Vermeidung von Auslösern: Identifikation und Vermeidung von individuellen Auslösern und Allergenen.
Regelmäßige Anwendung der Dauermedikation: Konstante Anwendung der Controller-Medikamente zur Entzündungskontrolle.
Selbstkontrolle und -management: Verwendung von Peak-Flow-Metern zur Überwachung der Atemwegsfunktion und Anpassung der Medikation nach ärztlicher Anleitung.
Bedeutung der Anamnese und des Verständnisses von Patientenbeschwerden
Eine genaue Anamnese ist entscheidend für die Diagnose und das Management von Asthma bronchiale. Es ist wichtig, auf die Details der Symptome, deren Auslöser, die Häufigkeit und Schwere der Anfälle sowie die Wirkung der bisherigen Behandlungen einzugehen. Empathie und klare Kommunikation sind essenziell, insbesondere wenn der Patient Angst vor schweren Erkrankungen wie Lungenkarzinom hat, wie im beschriebenen Fall.