Diabetes Mellitus Typ 1 und Typ 2
Diabetes Mellitus (DM) ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) gekennzeichnet ist. Es gibt zwei Haupttypen:
Typ 1 Diabetes Mellitus: Eine Autoimmunerkrankung, bei der die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Dieser Typ tritt meist in der Kindheit oder Jugend auf und erfordert eine lebenslange Insulintherapie.
Typ 2 Diabetes Mellitus: Eine häufigere Form von Diabetes, die meist bei Erwachsenen auftritt. Sie ist durch Insulinresistenz und einen relativen Insulinmangel gekennzeichnet. Der Typ 2 Diabetes ist stark mit Übergewicht, ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel assoziiert.
Diagnostische Kriterien
Die Diagnose von Diabetes Mellitus basiert auf folgenden Kriterien:
Nüchternblutzucker: ≥ 126 mg/dL (7.0 mmol/L)
Zufälliger Blutzucker: ≥ 200 mg/dL (11.1 mmol/L) in Verbindung mit klassischen Symptomen wie Polyurie, Polydipsie und ungeklärtem Gewichtsverlust
Oraler Glukosetoleranztest (OGTT): 2-Stunden-Wert ≥ 200 mg/dL (11.1 mmol/L)
HbA1c-Wert: ≥ 6.5%
Symptome und Komplikationen
Klassische Symptome von Diabetes Mellitus umfassen:
Polyurie (häufiges Wasserlassen)
Polydipsie (verstärkter Durst)
Polyphagie (vermehrter Hunger)
Gewichtsverlust
Langfristige Komplikationen:
Mikrovaskulär: Retinopathie, Nephropathie, Neuropathie
Makrovaskulär: Koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, periphere arterielle Verschlusskrankheit
Akute Komplikationen
Diabetische Ketoazidose (DKA): Häufig bei Typ-1-Diabetes, charakterisiert durch Hyperglykämie, Ketose und metabolische Azidose.
Hyperosmolares hyperglykämisches Syndrom (HHS): Häufig bei Typ-2-Diabetes, charakterisiert durch extreme Hyperglykämie ohne signifikante Ketose.
Therapieansätze
Die Therapie von Diabetes Mellitus umfasst verschiedene Ansätze:
Lebensstiländerungen:
Gesunde Ernährung
Regelmäßige körperliche Aktivität
Gewichtsreduktion (bei Übergewicht)
Medikamentöse Therapie:
Orale Antidiabetika: Metformin, Sulfonylharnstoffe, DPP-4-Hemmer, SGLT-2-Inhibitoren, Thiazolidindione.
Insulintherapie: Bei Typ-1-Diabetes und fortgeschrittenem Typ-2-Diabetes.
Überwachung:
Regelmäßige Blutzuckerkontrollen
HbA1c-Messung zur Langzeitkontrolle
Kontrolle von Blutdruck und Blutfetten zur Reduktion kardiovaskulärer Risiken.
Prävention und Patientenaufklärung
Die Prävention von Typ-2-Diabetes umfasst vor allem Maßnahmen zur Förderung eines gesunden Lebensstils. Wichtige Aspekte der Patientenaufklärung beinhalten:
Die Bedeutung von Ernährung und Bewegung
Selbstüberwachung des Blutzuckerspiegels
Erkennung und Management von Hypoglykämie
Fußpflege zur Vermeidung von diabetischen Fußkomplikationen
Kontraindikationen und Wechselwirkungen
Einige Medikamente gegen Diabetes Mellitus haben spezifische Kontraindikationen und mögliche Wechselwirkungen:
Metformin: Kontraindiziert bei schwerer Niereninsuffizienz, da es das Risiko einer Laktatazidose erhöht.
Sulfonylharnstoffe: Können Hypoglykämien verursachen, insbesondere bei unregelmäßigen Mahlzeiten oder erhöhter körperlicher Aktivität.
Wichtige Begriffe
Polyurie: Vermehrtes Wasserlassen
Polydipsie: Vermehrter Durst
Polyphagie: Vermehrter Hunger
HbA1c: Ein Marker für die durchschnittliche Blutzuckerkontrolle über die letzten 2-3 Monate.